Freifunk-Router flashen

Schritt 1 – Geeigneten Router aussuchen

RouterUm deinen eigenen Freifunk-Knoten einzurichten, benötigst du zuallererst einen geeigneten Router.

Eine sehr beliebtes Einsteigermodell ist der weiße TL-WR841ND des Herstellers TP-Link, den du für um die 20€ im Elektronikhandel kaufen kannst. Dieses Modell ist gut erprobt und zeichnet sich durch seinen geringen Stromverbrauch im Dauerbetrieb aus.

Wenn du mit vielen Nutzern rechnest, z.B. an einem öffentlichen Platz oder in der Gastronomie, bieten sich die Modelle TL-WDR3600 oder TL-WDR4300 des gleichen Herstellers an. Für wetterbeständige Außeninstallationen lässt sich die Freifunk-Firmware auf vielen Geräten des Herstellers Ubiquiti aufspielen – diese Anleitung geht allerdings von einem TP-Link-Router aus.

Veraltete Geräte einzusetzen, die in der “Steinzeit” von Freifunk noch beliebt waren (wie z.B. den Linksys WRT54GL) ist keine gute Idee – selbst wenn man diese als Restposten geschenkt kriegt. Mit ihrer geringen Leistungsfähigkeit fügen sie sich nur noch schlecht in die Freifunk-Infrastruktur ein und verschwenden durch ihre Bauweise meist sehr schnell mehr Strom, als sie noch wert sind.

 

Schritt 2 – Passende Freifunk-Firmware herunterladen

 

router-model-version

Um die richtige Freifunk-Firmware auszuwählen, benötigst du die Modellbezeichnung (1) und die Hardwareversion (2) deines Routers, welche du meist auf dem Aufkleber auf der Unterseite des Geräts findest. Mit diesen Informationen gehst du auf dem Downloadserver von Freifunk Gelsenkirchen. Es ist ganz wichtig, dass du die passende Datei für deine Hardwareversion (2) aussuchst, da die Hersteller zwischen Versionen Bauteile austauschen.

Dort bekommst Du nach der Auswahl der relevanten Optionen die richtige Firmware zum Download. Alternativ kannst Du auch manuell aus der langen Liste die passende Datei auswählen. Diese Dateien findest Du unter http://images.ffgek.de/stable/

nummer

Versionen für neue Router mit Hersteller-Software findest du unter /stable/factory. Fabrikneue Modelle in Originalverpackung brauchen auf jeden Fall eine Factory-Version.

Versionen für bereits mit Freifunk (gluon-Betriebssystem) geflashte Router findest du unter /stable/sysupgrade. Sysupgrade-Versionen nimmst du auch, wenn du einen gebrauchten Router hast, auf dem der Vorbesitzer das freie Betriebssystem OpenWRT installiert hat.

 

Schritt 3 – Router mit deinem Computer verbinden

 

Packungsinhalt

Schließe deinen Router (1) mit dem beiliegenden Netzteil (2) an den Strom an. Die Antennen (3) brauchst du jetzt noch nicht einzustecken. Stecke das eine Ende des beiliegenden LAN-Kabels (4) in eine der gelben Buchsen und das andere in einen Netzwerkanschluss an deinem PC.

Kabel in die gelbe Buchse einstecken

 

Schritt 4 – Freifunk-Firmware aufspielen

 

Jetzt kannst du den Router einfach über den Browser konfigurieren, dazu rufst du in deinen Browser folgende Adresse auf: http://192.168.0.1

Benutzername und Passwort stehen auf der Rückseite deines Geräts. In der Regel lauten sie admin / admin.

Wenn du die Adresse http://192.168.0.1 nicht aufrufen kannst, stört unter Umständen eine zweite Netzwerkverbindung, z.B. eine Verbindung zu einem Drahtlosnetzwerk am Laptop. In diesem Fall deaktiviere oder trenne bitte die zweite Netzwerkverbindung vorübergehend und versuche es nochmal.

Dein Browserfenster müsste nun so aussehen – folge hier der Verknüpfung System Tools.

TP_link_start

Als nächstes wählst du aus dem Menü Firmware Upgrade (1). Danach kannst du die vorhin (in Schritt 2) geladene Datei zum Hochladen auswählen (2). Nach einem Klick auf Upgrade (3) kriegst noch eine Sicherheitsnachfrage, dann beginnt der Prozess.

TP_link_firmware

Während die Installation läuft, zieh bitte auf keinen Fall den Stecker oder das Netzwerk-Kabel – ein unvollständiges Installation kann dazu führen, dass dein Router unrettbar verloren ist.

TP_link_upgrade_progress

Nachdem die Firmware fertig eingespielt ist, startet der Router neu. Gratulation, den schwierigen Teil hast du schon geschafft – dein Gerät ist nun ein Freifunk-Router!

Wenn sich die blinkenden Statusleuchte beruhigt haben, sollte der Router im Config Mode hochgefahren sein. Dies bedeutet, dass das Gerät nun darauf wartet, dass Du ihn konfigurierst.

Auf geht’s!

 

Schritt 5 – Freifunk-Router in den Konfigurationsmodus versetzen

 

Wenn du gerade die Freifunk-Firmware auf ein neues Gerät aufgespielt hast, kannst du diesen Schritt überspringen – der Router sollte automatisch im Config Mode hochgefahren sein.

Wenn du ein bereits einsatzbereiten Freifunk-Router noch einmal nachkonfigurieren möchtest, kannst du ihn in den Config Mode versetzen, indem du für ein paar Sekunden den Reset-Knopf gedrückt hältst. Die Lampen am Router gehen dann kurz aus und der Router fährt im Config Mode neu hoch.

Reset-Button

 

Schritt 6 – Konfigurationsseite ausfüllen

 

Die Konfigurationsadresse deines Routers nach dem Aufspielen der Freinfunk-Firmware lautet: http://192.168.1.1

Wenn alles funktioniert hat, dann solltest Du nun in deinem Browser folgende Oberfläche sehen:

gluon-config

Names dieses Knotens (1)

Als erstes braucht den Knoten (also dein Router) einen Namen im Freifunk-Netzwerk. Generell kannst du jeden Namen nehmen, der dir gefällt, allerdings macht es Sinnn einen Namen zu nehmen, der etwas über den Standort deines Geräts aussagt.

Bitte achte darauf, dass keine Leerzeichen im Namen erlaubt sind. Wenn du ein Leerzeichen brauchst, verwende einfach einen Unterstrich “_” oder einen Bindestrich “-“. Außerdem darf der der Name nicht länger als 32 Zeichen sein.

Für unsere Community empfehlen wir einen Namen wie FF-GE-HansSachsHaus01.

Die ersten Zeichen stehen für dabei für unsere Community (FF-GE = Freifunk Gelsenkirchen). Die Zahl am Ende ist praktisch, wenn du mehr als einen Knoten an einem Ort aufstellen willst.

Firmware automatisch aktualisieren (2)

Wenn dieser Punkt ausgewählt ist, wird dein Router versuchen, automatisch immer das aktuellste Freifunk-Betriebssystem zu installieren. Das sorgt für Sicherheit und erspart lästige Wartungsarbeiten.

Mesh-VPN aktivieren (3)

Wenn du bei “Mesh-VPN aktivieren” ein Häkchen setzt, wird über deinen Internet-Anschluss eine verschlüsselte Verbindung zu den Freifunk-Servern hergestellt. Diese verbinden deinen Router dann mit weit entfernten Freifunk-Routern und dem Internet. Diese Option solltest du auf jeden Fall aktivieren.

Wenn die Option deaktiviert bleibt, kann sich dein Router nur mit anderen Freifunk-Routern in der Nachbarschaft verbinden. Internet-Zugang ist dann nur möglich, wenn einer der anderen Router ihn anbietet.

Mesh-VPN Bandbreite begrenzen (4)

Im Regelfall ist es nicht notwendig, diese Begrenzung zu aktivieren, die Mitnutzung deines Internetanschlusses durch Freifunk solltest du im täglichen Betrieb kaum bemerken.

Solltest du doch irgendwann eine Begrenzung einstellen wollen, setze hier den Haken. Daraufhin erscheinen zwei neue Felder.

configmode-vpnlimit

Trage in die beiden Felder darunter die gewünschten Grenzen in kbit/s ein

Knoten auf der Karte anzeigen (5)

Diese Option sollte ausgewählt werden, um anderen Freifunkern und Interessierten einen Hinweis zu geben, wo sie Freifunk nutzen können. Wenn du Bedenken um deine Privatsphäre hast, dann lege die Position auf der Karte nur ungefähr fest – z.B. in der Mitte der Straße. Alternativ kannst du das Feld auch komplett freilassen.

Um an die Koordinaten zu kommen, kannst du deinen Routerstandort z.B. auf Google Maps feststellen. Suche den Standort auf der Karte, klicke mit der rechten Maustaste darauf und wähle aus dem Menü die Funktion “Was ist hier?”. Dann werden dir die Koordinaten angezeigt.

gmaps

Übertrage nun die Koordinaten in die Felder, fertig ist die Standortangabe Deines Routers.

Kontakt (6)

Um Dich im Zweifelsfall erreichen zu können kannst Du hier Kontaktdaten hinterlegen – z.B. deine E-Mailadresse oder deinen Benutzernamen im Freifunk-Forum. Dieses Feld kannst du auch leerlassen.

Wenn du alle Daten eingegeben und noch mal geprüft hast, klickst auf “Fertig”. Dein Router zeigt dir dann eine Bestätigungsseite an.

geschafft

Die Bestätigungsseite zeigt den Namen deines Knotens und deinen VPN-Key an – diese Angaben dienen nur zur Informationen, dein Knoten registriert sich automatisch bei Freifunk Ruhrgebiet.

vpnkey

 

Schritt 7 – Router mit dem Internet verbinden

 

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du deinen Freifunk-Router mit dem Internet verbindest. Dazu steckst das zum Internet gehende Netzwerkkabel in den WAN-Port – den blauen Port bei Geräten von TP-Link. Die gelben Ports solltest du ab jetzt nicht mehr benutzen.

wanpart

Nun kannst Du Dein eigenes Freifunknetz ausprobieren – viel Spaß!